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Letzte Bearbeitung: 30.3.2011
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Wer war Carl Ferdinand Crain?

Carl Ferdinand Crain wurde am 4.2.1787 in Thalwinkel in Thüringen geboren. Die ersten Lebensjahre verbrachte er in Klosterhäseler bei Naumburg, wo sein Vater Johann Christoph Crain Küster und Dorfschullehrer war. Er besuchte Schulpforta und studierte danach in Leipzig Theologie und Philologie. 1810 wurde er Magister. Nach dem Studium war er zunächst Hauslehrer in Leipzig, danach drei Jahre lang Hilfslehrer an der dortigen Rathsfreischule. Im November 1814 kam er nach Wismar an die Große Stadtschule. 12 Jahre lang unterrichtete er hauptsächlich die unteren Klassen, erst ab 1826 gab er regelmäßig in Prima und Sekunda Latein und Griechisch. Von 1828 bis 1863 war er Rektor der Schule. Anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums wurde er 1839 zum Professor ernannt. Im März 1863 wurde er nach 50 Dienstjahren in den Ruhestand versetzt. Er starb am 19.10.1865 in Wismar.

„Was seine geistige Arbeitsfähigkeit betrifft, so arbeitete Crain sehr rasch und leicht. Er hat sich spielend in alle Gebiete des Schulunterrichts hineingefunden. Er gab Lateinisch, Griechisch, aber auch Religion, Mathematik, Physik, deutsche Sprache und Literatur. Er schrieb rein und fließend Latein, verfaßte mit großer Leichtigkeit deutsche und altsprachliche Gedichte aller Art. Ja, noch in seinem letzten Lebensjahrzehnt vergnügte er sich an der Anfertigung lateinischer Gedichte.” [1]

Vgl. Gustav Willgeroth: Die Lehrer der Gr. Stadtschule zu Wismar seit dem Jahre 1800 bis zur Gegenwart. Biographische Skizzen, Wismar 1935, S. 7 f.; Rudolf Kleiminger: Die Geschichte der Großen Stadtschule zu Wismar von 1541 bis 1945. Ein Beitrag zur Geschichte des Schulwesens in Mecklenburg und zur Stadtgeschichte Wismars, hrsg. v. Joachim Grehn, Kiel 1991, S. 140-170. – [1] Ebd., S. 142.

Verzeichnis seiner Schriften

WISMAR am Schluß des Jahres 1827, in: Freimüthiges Abendblatt, Bd. 10 (1828), 473, S. 65-73.

SOPHOKLEISCHE STUDIEN I: König Oedipus deutsch, Leipzig 1833.

LEBENSABRISS des weiland Bürgermeisters Haupt zu Wismar, in: Freimüthiges Abendblatt, Bd. 18 (1836), 902, S. 337-349.

DAS KIRCHENBUCH des grauen Klosters zu Wismar, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 6 (1841), S. 99-106.

DIE REFORMATION der christlichen Kirche in Wismar, Schulprogramm, Wismar 1841.

MECKLENBURGISCHER Fürsten Gräber, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 6 (1841), S. 107-127.

UEBER DAS MITTELALTERLICHE Vogelschießen, namentlich in Wismar, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 7 (1842), S. 179-187.

DIE BEDEUTUNG des diesjährigen Lätaresonntages für die hiesige Marienkirche, Wismar 1853.

WISMARS SCHICKSALE während der französischen Kriege. Denkblätter zur Feier des 19. August 1853, Wismar [1853].

ÜBER WISMARS Bevölkerung im Mittelalter, Schulprogramm, Wismar 1854.

METRISCHE UEBERSETZUNGEN ins Griechische und Lateinische aus Schiller und Göthe, nebst einem Anhange aus der Bibel, Schulprogramm, Wismar 1858.

BEITRÄGE zur Geschichte der Seestadt Wismar. Anhang zu M. Dietrich Schröder's Kurzer Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar, Wismar 1859.

GÖTHE'S BALLADEN: Der König von Thule und Erlkönig, metrisch ins Griechische übersetzt, in: Schulprogramm der großen Stadtschule Wismar, Wismar 1860, S. 1-4.

ZUR GESCHICHTE des grauen Klosters zu Wismar, Schulprogramm, Wismar 1861.

BEITRÄGE zur Geschichte der Wismarschen großen Stadtschule, 5 Abteilungen, Schulprogramme, Wismar 1862-1865.